Michael Donth MdB

Schwaben inspizieren Berlin

Südwest Presse, 29.07.2017

Der Weg ist bekanntlich das Ziel einer jeden Reise. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, könnte es auch ein Abenteuer nennen. Für etwa 50 Teilnehmer ging es für vier Tage nach Berlin, zur politischen Informationsfahrt des Bundespresseamtes. Angeboten vom Wahlkreisbüro des CDU-Abgeordneten und Mitglied des Deutschen Bundestages, Michael Donth.

Startbahnhof war Reutlingen, wo Jan-Philipp Scheu, Mitarbeiter des Abgeordneten, die Reiseteilnehmer begrüßte. Der CDU-Ortsvorsitzende von Riederich war während der gesamten Fahrt über Ansprechpartner und manchmal auch Reiseleiter zugleich. Der erste Abend führte in ein Lokal unweit des Kanzleramtes. Der Dienstagmorgen startete mit einem Sicherheitscheck und dem Besuch im Reichstag. Nach den obligatorischen Bildern von der Besuchertribüne des Plenarsaals gab es einen Vortrag über die Geschichte des Reichstags, gefolgt von einer Diskussion mit Michael Donth.

Infos aus dem Nähkästchen

Gut gelaunt und mit unverwechselbar schwäbischem Akzent begrüßte Donth die Besucher. Zunächst gab er einen Einblick in die Arbeitsweise eines Abgeordneten. Montags bis freitags und für 22 Sitzungswochen im Jahr ist er in Berlin unterwegs. Der 50-Jährige ist in zwei Ausschüssen tätig.

Zum einen ist er Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, wie Donth den Reiseteilnehmern erklärt. Damit sei er für Land- und Wasserstraßen im gesamten Bundesgebiet zuständig, für den öffentlichen Nahverkehr sowie den Breitbandausbau. Zudem ist der 50-Jährige auch stellvertretendes Mitglied im Tourismusausschuss. Ein Job, den er in Zukunft weiter ausbauen möchte, wenn er im September wiedergewählt wird.

In Berlin werbe Donth gern für die touristischen Attraktionen der Region, wie dem Biosphärengebiet, Schloss Lichtenstein und die Metzinger Outletcity. Neben Informationen zu den Aufgaben, die auf einen Abgeordneten des Bundestages zukommen, plauderte Donth auch mal aus dem Nähkästchen. So erfuhr man, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel fast nie eine der Fraktionssitzungen verpasse. „Da habe ich mir gedacht, dass es keine Ausreden gibt, zu fehlen, wenn es sogar die Kanzlerin bei ihrem Terminplan schafft“, sagt Donth. Im Gespräch mit den Teilnehmern klärte er zudem über die Arbeitsweisen der Bundestagsabgeordneten auf. Beim gemeinsamen Mittagessen beantwortete er noch Fragen der Teilnehmer.

Danach ging es für die Reisegruppe ins Dokumentationszentrum „Topografie des Terrors“, das die Nazivergangenheit anhand von Schautafeln aufzeigt. Letzter Programmpunkt für diesen Tag war eine Stadtrundfahrt. Am nächsten Morgen ging es in die Taipeh-Vertretung. Dort erzählte der Repräsentant, Prof. Dr. Jhy-wey Shieh, etwas über Taiwan und welche Rolle es in der internationalen Politik spielt.

Taipeh: Land ohne Botschafter

Das asiatische Land heißt eigentlich „Republik China“. Anerkannt wird es in Europa laut Angaben der Vertretung lediglich vom Vatikan. Aus diesem Grund hat Taiwan keine offizielle Botschaft in der Bundesrepublik, aber einen Repräsentanten. Die Vertretung öffnet regelmäßig die Türen, um für ihr Land zu werben, zu informieren und Projekte – wie einen Schüleraustausch – voranzutreiben. Ein informativer Vormittag, der mit einem Wissensquiz endete, bei dem es T-Shirts und Fußbälle zu gewinnen gab.

Der Tränenpalast zeigte dagegen ein Stück deutscher Geschichte auf. Bis 1989 verabschiedeten vor der Ausreisehalle DDR-Bürger ihre Verwandten aus dem Westen. Oftmals wussten sie nicht, ob und wann man sich wiedersehen würde. Durch die vielen Tränen, die beim Abschied flossen, entstand der Name. Weiter zurück ging der Besuch im Museum „The Gate“. Ein Kurzfilm gab die Geschichte des Brandenburger Tors wieder.

Der letzte Tag begann mit einem Besuch im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Wie es mit dem schnellen Netz auf dem Land aussieht, wurde gefragt. Die Antwort war wenig erhellend. Man sei dran und versuche die weißen Flecken auf der Karte zu verdrängen, damit zunächst überall Netz­empfang gewährleistet ist.­

Mit Anekdoten über Fußball, Sportler und die Kanzlerin endete im Berliner Olympiastadion der Ausflug in die Hauptstadt.

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