„Lage für die Tourismusbranche ist dramatisch“ – die neue tourismuspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Anja Karliczek, kritisiert mangelnden Einsatz der Ampelkoalition für Tourismus-Branche. Der Reutlinger CDU-Wahlkreisabgeordnete Michael Donth, der am Mittwoch zum Stellvertreter von Anja Karliczek gewählt wurde, betont die Wichtigkeit politischer wie finanzieller Hilfe, insbesondere auch für die Busbranche.
„Die Tourismusbranche leidet erneut unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie und braucht dringend Unterstützung.“ Mit diesen Worten hat die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek, in ihrer Rede im Bundestag am Donnerstag auf die schwierige Situation der gesamten Tourismusbranche im zweiten Corona-Winter hingewiesen. „Hotels, die trotz aufwendiger Hygienemaßnahmen eine viel zu geringe Auslastung von Gästen aufweisen, Busunternehmen, deren kostenintensive Busse nicht fahren und ohne Fahrgäste in der Garage stehen, Reiseveranstalter und Reisebüros, die aktuell eine große Zurückhaltung ihrer Kunden spüren und bestenfalls erst ab Sommer eine Belebung ihrer Geschäfte spüren werden – die Situation ist alarmierend“, sagte die CDU-Politikerin im Bundestag.
Nach den Worten der CDU-Politikerin brauche dieser enorm wichtige Wirtschaftszweig aber mehr als Überbrückungshilfen oder Ausfallzahlungen, sondern benötige „langfristig Perspektiven. Dazu gehören auch und gerade flexible Arbeitszeitregelungen. Auch bei der Umstellung auf klimafreundlichere Energieversorgung brauchen gerade viele kleinere und mittelständische Betriebe im Bereich Tourismus finanzielle Unterstützung.“
Kritisch bewertete Anja Karliczek in ihrer Rede die Berufung einer neuen Koordinatorin für „Maritime Wirtschaft und Touristik“: „Anstelle des allein für den Tourismus zuständigen Beauftragten im Range eines Staatssekretärs haben SPD, Grüne und FDP eine Koordinatorin berufen, deren Aufgabenbereich mit dem bisherigen maritimen Ansprechpartner zusammengefasst ist. Noch nie sah sich die Tourismusbranche einer solch dramatischen Krise ausgesetzt. Und Sie, liebe Bundesregierung, haben es nicht einmal nötig, diesem Bereich einen alleinigen Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Eine Geringschätzung, die mich fassungslos macht – wie im Übrigen auch das, was da sehr vage im Koalitionsvertrag formuliert ist.“
Besonders im ländlichen Raum leiste eine zukunftsfähige Tourismusbranche in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität. Als Beispiel führt der neu gewählte Stellvertreter von Anja Karliczek, der direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Reutlingen, Michael Donth, die überwiegend mittelständischen Busunternehmen an: „Unsere Busunternehmen bieten ja nicht nur Urlaubs- und Ausflugsfahrten an, sondern fahren zusätzlich meist im Schüler- und Linienverkehr. Wenn nun das touristische Standbein weiterhin ausfällt oder schwächelt, besteht eine hohe Gefahr für die sichere und ökologische Mobilität im ländlichen Raum. Deshalb muss die Bundesregierung auf diesen Bereich einen besonderen Fokus legen.“ Der Verkehrspolitiker Michael Donth kritisiert hierbei, dass die Busunternehmen als Mischbetriebe von Corona-Hilfen oftmals ausgeschlossen sind.