Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute, dass die gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft der DB („DB InfraGO AG“), plant, die Preise der Benutzung der Schiene im Nahverkehr um 23,5% im Jahr 2026 zu erhöhen. Dazu erklärt Michael Donth, Berichterstatter der Unionsfraktion für die Schiene und den ÖPNV:
„Nach dem Schienenfernverkehr und dem Güterverkehr nun der Nahverkehr – die Trassenpreise für alle Verkehrssegmente werden in den nächsten Jahren massiv steigen. Die Leidtragenden: Pendler im ÖPNV, Nutzer des Fernverkehrs und Unternehmen im Schienengüterverkehr. Es tritt jetzt leider ein, was wir seit Jahresanfang vorhersagen. Doch die Bundesregierung stellt sich taub und will statt Baukostenzuschüsse das Eigenkapital erhöhen sowie Darlehen an die DB vergeben. Durch die Verzinsung des Eigenkapitals muss die InfraGO deutlich mehr Geld erwirtschaften. Von Gemeinwohlorientierung keine Spur. Damit wird die Situation bei den Ländern immer prekärer: Die unsichere Finanzierung des Deutschlandtickets und bundesweite Mehrkosten zwischen 800 Mio. und 1 Mrd. Euro werden zu Abbestellungen führen.
Doch selbst wenn die Deckelung der Trassenpreise im SPNV bei 3% bleibt: Das wäre erst recht der Todesstoß für den Schienengüter- und den Schienenfernverkehr. Es wird Zeit, dass sich die Ampel mit uns an einen Tisch setzt und gemeinsam mit den Ländern eine Reform des Eisenbahnregulierungsgesetzes angeht. Aktuell lässt sie die Schienenpolitik leider vollends entgleisen“.