Unionsfraktion fordert Augenmaß beim Pflanzenschutz
Der Deutsche Bundestag hat am 9. November 2023 einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Zukunft des Weinbaus in Deutschland und dem künftigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln diskutiert. Hierzu erklärt der Reutlinger CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth:
„Durch falsche Weichenstellungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln droht unserem Weinbau nach wie vor in weiten Teilen das Aus. Die derzeit in Brüssel verhandelte SUR-Verordnung (Sustainable Use Regulation) schwebt wie ein Damoklesschwert über den Winzern auch bei uns im Landkreis Reutlingen.
Denn pauschale und undifferenzierte Reduktionsverpflichtungen bis hin zu Komplettverboten in „ökologisch empfindlichen Gebieten“, wie sie von der EU-Kommission vorgeschlagen wurden, sind nach wie vor nicht vom Tisch. Dies führt verständlicherweise auch bei den Winzern im Land zu großen Sorgen bis hin zu Existenzängsten, denn hierzulande sind besonders viele Schutzgebiete ausgewiesen.
Wird Pflanzenschutz dort verboten, kommt dies für viele Weinbauern hier in unserer Region einem Berufsverbot gleich. Dies hätte nicht nur fatale wirtschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Betriebe, sondern für die gesamte Agrarstruktur unseres Landes. Zudem steht und fällt die Pflege unserer einmaligen Kulturlandschaft mit der Leistungskraft unserer landwirtschaftlichen Betriebe.
Es ist bitter, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sich offensichtlich um alles Mögliche kümmert, aber leider nicht um die Landwirte und ihre Bedürfnisse. Bislang hat er nur Beruhigungspillen verteilt, unterm Strich aber nichts Greifbares für unsere Weinbauern erreicht. Er hat es offensichtlich auch versäumt, bei seiner Kollegin Umweltministerin und seinen Grünen Parteifreunden im Europaparlament, die das Thema maßgeblich in die falsche Richtung treiben, für mehr Realitätssinn und den deutschen Weinbau zu werben.
Anstatt fehlgeleiteter ideologischer Ansätze braucht der Weinbau politische Unterstützung: Die deutschen Winzerinnen und Winzer leisten einen enormen Beitrag zu Vitalität und Attraktivität unserer Heimat und fördern durch den nachhaltigen Weinbau darüber hinaus die Biodiversität vor Ort. Hierfür setzt unser Antrag ein klares Zeichen. Von diese wertvollen Arbeit konnte ich mir erst diesen Herbst wieder bei der Ernte zusammen mit den Wengertern an den Steillagen in Metzingen und Neuhausen selbst ein Bild machen.“
Der Antrag der CDU/CSU-Fraktion ist hier abrufbar: https://dserver.bundestag.de/btd/20/072/2007253.pdf.