Der enge Austausch mit der Wirtschaft ist für die Politik im Wahlkreis des CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Donth essentiell und findet regelmäßig statt. Kürzlich fand — coronabedingt in einer Videokonferenz — ein Gespräch mit dem Präsidenten Christian O. Erbe und dem Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp der IHK Reutlingen statt.
Dabei ging es hauptsächlich um die schwierige wirtschaftliche Lage durch die Corona-Pandemie und deren Folgen für die Unternehmen und Betriebe im Landkreis. „Produktionsausfälle, Mitarbeiter im Homeoffice, Kurzarbeit — das Coronavirus stellt Unternehmen in der Region vor große Herausforderungen“, so Präsident Erbe. Dazu kämen die sehr schleppend ausgezahlten staatlichen Corona-Hilfen. Dies stelle ein ganz zentrales Problem für zahlreiche Unternehmen dar, die aufgrund des Lockdowns massive Umsatzeinbußen zu beklagen hätten, und sei mittlerweile existenzgefährdend.
„Wir wissen, dass viele Unternehmen mit dem Rücken zur Wand stehen und dass die Gelder zwingend schnell ausbezahlt werden müssen“, so der Bundestagsabgeordnete Michael Donth. Deshalb habe er sich schon mehrfach an die L-Bank Baden-Württemberg gewandt, die für die Auszahlung verantwortlich ist. „Zudem haben wir bei der Überbrückungshilfe III, die seit dem 10. Februar beantragt werden kann, die Antragsvoraussetzungen erleichtert und die Abschlagszahlungen erhöht. Erste Auszahlungen wurden am 11. Februar ausbezahlt. Mit der Überbrückungshilfe konnten bereits 32 500 Unternehmen in Deutschland mit einem Volumen in Höhe von 422 Millionen Euro unterstützt werden. In der November- und Dezemberhilfe wurden Zahlungen in Höhe von 673 Millionen Euro an rund 78 000 Unternehmen geleistet“, so der Abgeordnete. Dennoch wisse er, dass viele Betriebe noch auf Zahlungen warten und diese nun umgehend geleistet werden müssten. Dafür setze er sich mit ganzer Kraft ein.
Beim weiteren Austausch setzte sich die IHK-Spitze für eine zwingende Öffnungsperspektive für den Einzelhandel und die Gastronomie ein. Der Handel und die Gastronomie brauche dringend einen konkreten Plan, wann und unter welchen Voraussetzungen wieder geöffnet werden dürfe, so Präsident Christian O. Erbe. Natürlich dürften die Inzidenzen nicht wieder hochschnellen. Das könne nur durch viele Tests erreicht werden, um Ansteckungswege wieder nachvollziehen zu können. Nur so könne die Pandemie besiegt werden. „Der Dauerlockdown ist nicht die Lösung“, so die IHK-Spitze.
Auch zukunftsweisende Themen wie die Entwicklung des seit 2018 in Reutlingen ansässigen „Business Incubation Centre“ (BIC), eine Außenstelle der ESA, waren auf der Agenda. Das ESA-BIC befindet sich im Technologiepark Tübingen-Reutlingen. Dort realisieren Gründerinnen und Gründer ihre Geschäftsideen rund um Weltraumtechnologien wie Materialforschung oder Navigations- und Kommunikationstechnik.
Auch die gemeinsame Bewerbung der Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb beim Land Baden-Württemberg für den „Innovationspark KI“, der unter anderem auf dem Reutlinger Willi-Betz-Areal entstehen soll, wurde begrüßt.
Das Land Baden-Württemberg plant die Errichtung eines Innovationsparks für Künstliche Intelligenz. Dabei handelt es sich um die größte Einzelmaßnahme der Landesregierung zur Innovationsförderung der letzten Jahrzehnte. Mit dem KI-Park sollen konjunkturelle Impulse gesetzt und die Zukunftsfähigkeit des Landes gestärkt werden.
„Der KI-Park ist für unsere Region und die Partner die Chance, unsere Standortqualitäten auf das nächste Level zu heben“, so IHK-Geschäftsführer Dr. Epp. „Für uns ist das eine Standortentscheidung von Tragweite und wird dem Strukturwandel in der Region einen neuerlichen Schub geben.“ Reutlingen bzw. die Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckaralb müssen sich aber erst gegenüber weiteren Bewerbern durchsetzen.