Fünf Jahre nach der Flüchtlingskrise – Michael Donth MdB mit der Funktionärin und ehemaligen Fußballerin Dilek Kämmerle im Austausch

Seit der Flüchtlingskrise 2015 hat sich jeder zweite in irgendeiner Form für Flüchtlinge engagiert. So auch die nicht unbekannte Reutlingerin Dilek Kämmmerle, die seit kurzem auch im Integrationsrat der Stadt Reutlingen sitzt. Als Mitglied im Sportkreis Reutlingen und stellvertretende Vorsitzende des FC Reutlingen setzt sie sich seit vielen Jahren im Bereich des Sports für Flüchtlinge ein.

So hat sie, initiiert vom Sportkreis und der Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Sportvereine (ARS), Workshops für die Vereine im Landkreis und der Stadt Reutlingen organisiert und durchgeführt. In Seminaren wurde besprochen und erprobt, welche kulturelle Hindernisse und welche Defizite es für Vereinsfunktionäre und ehrenamtlich Tätige im Umgang mit Flüchtlingen — sei es als Trainer, Übungsleiter oder allgemein als ehrenamtlich Tätiger — gibt. Diese seien sehr vielseitig von der Sprache bis zur unterschiedlichen Kultur, so Dilek Kämmerle, die selbst türkische Eltern hat. Weil ihr Vater sich seine Tochter zunächst nicht als Fußballerin vorstellen konnte, begann sie mit Basketball beim TV Derendingen, mit dem sie zehn Jahre lang in der Oberliga gespielt hat. Parallel hat die junge Frau die Basketballabteilung geführt. Sogar die U21-Mannschaft des TV Derendingen hat sie trainiert und war Schiedsrichterin für den Deutschen Basketball-Bund.

Für die überzeugte Vereinsfunktionärin steht fest, dass Sport eine ganz besonders elementare Rolle bei der Integration einnimmt. „Sport spricht alle Sprachen – das sehen wir nicht nur in der Bundesliga oder bei anderen großen sportlichen Wettkämpfen“, so Dilek Kämmerle. Dass Integration in der Reutlinger Vereinslandschaft auf vielfältige Weise bereits sehr gut funktioniere, sehe sie beispielsweise an dem im Jahr 2014 gegründeten Verein SGM Reutlinger Juniors, der auch Stützpunktverein des Deutschen Fußballbundes (DFB) ist. Stützpunktvereine sind Sportvereine, die sich besonders für die Integrationsarbeit engagieren. Bei den Reutlinger Juniors findet eine gemeinsame Jugendarbeit der Vereine SV Sveti Sava Reutlingen, SV Croatia Reutlingen, Anadolu SV und dem FC Reutlingen statt. Grundsätze der Spielgemeinschaft seien Toleranz und Offenheit für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Weltanschauung oder religiöser Zugehörigkeit, Nationalität und ethnischer Gruppierung, berichtet die ehemalige Fußballerin und Mutter einer 12jährigen Tochter.

Michael Donth bedankte sich herzlich bei Dilek Kämmerle für ihren vorbildlichen und beispielhaften Einsatz, der – wie bei allen ehrenamtlich Tätigen – neben beruflichen und familiären Verpflichtungen nicht immer einfach zu meistern sei. „Seit 2015 sind über 350 000 Flüchtlinge in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und 130 000 Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung konnten in unser Schulsystem integriert werden. Hinter dieser Bilanz steht die Kraft des Ehrenamtes“, so der Reutlinger Bundestagsabgeordnete Donth.

Begleitet wurde Dilek Kämmerle vom Sportkreisvorsitzenden Manuel Hailfinger, der sie in ihrem Engagement unterstützt. Er wies daraufhin, dass Vereine für Integrationsprojekte auch aktuell noch Zuschüsse beim WLSB beantragen können. Auskünfte hierüber könne man auf der Geschäftsstelle des Sportkreises unter 07121 / 799 266 oder gs@sportkreis-reutlingen.de bekommen.

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