Michael Donth besucht den Gartenbaubetrieb Vatter in Bempflingen – die Ampel-Sparpläne bedrohen den heimischen Gartenbau

Die Stimmung innerhalb der Gartenbaubetriebe im Land ist angespannt. Die jüngsten Sparpläne der Bundesregierung für den Bundeshaushalt 2024 bedrohen nicht nur die heimische Landwirtschaft – auch die Gartenbaubetriebe sind von den Kürzungen, Auflagen und Mehrausgaben enorm betroffen. Grund genug für den Bempflinger Gärtnermeister und Betriebsinhaber von Vatter Blumen und Pflanzen, Jörg Vatter, die Bundestagsabgeordneten einzuladen, um Klartext zu sprechen, was die Ampel-Politik für prekäre Folgen für seine Branche hat. Jörg Vatter betreibt – neben seiner Gärtnerei – mit 15 weiteren Kollegen den Blumengroßhandel in Reutlingen und ist ehrenamtlicher Vorsitzender der Fachgruppe Zierpflanzenbau im Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen e.V.. Auch sein Gärtnermeisterkollege aus Altdorf, Matthias Rohde, unterstütze ihn in dem Gespräch. Rohde führt in sechster Generation sein Familienunternehmen und verkauft europaweit Begonien. Gärtnermeister Norbert Kunz, ehemaliger Inhaber einer Gärtnerei und jetzt bei einem Düngemittelhersteller tätig, sowie Jochen Reiss, Geschäftsführer des Gartenbauverbandes Baden-Württemberg-Hessen e.V. zeigten die Auswirkungen auf die Branche in der Runde auf.

„In den letzten zehn Jahren haben wir rund 40 Prozent unserer Gärtnereien und Gartenbaubetriebe aufgrund schlechter Rahmenbedingungen verloren. Die Sparpläne der Ampel-Regierung führen dazu, dass viele weitere Betriebe ihre Pforten schließen“, führte Jochen Reiss aus. „Kurze Wege – von der Herstellung des Produktes in unseren Betrieben bis zum Verbraucher – fallen damit weg. Und das in einer Zeit, in der die Kunden immer mehr Wert auf Regionalität legen“, so Gärtnermeister Jörg Vatter. Er beschäftigt in seinem Familienbetrieb 25 Mitarbeiter. Seine Pflanzen werden in seinen Gewächshäusern in Bempflingen großgezogen. „Die Produktionsstandards unserer Produkte sind im weltweiten Vergleich im oberen Bereich angesiedelt. Der Gartenbau hat sich über Jahrzehnte immer wieder durch Anpassungsinvestitionen den aktuellen Situationen angepasst, gestellt und behauptet“, so Jörg Vatter während er Michael Donth seine Bewässerungsanlage zeigte. Abgeflossenes Wasser wird zurück in die Filteranlage befördert und kann erneut eingesetzt werden. Der Verbrauch fossiler Energie liege heute noch bei 35 Prozent der Menge, die vor 30 Jahren benötigt wurde, so Matthias Rohde. Dennoch sei die Branche von Natur aus sehr energieintensiv. Wenn dann der Berufsstand von Regulierungs- und Sparmaßnahmen, wie jüngst von der Ampel-Regierung verkündet, getroffen werde, stünden die Betriebe an der Grenze der Belastbarkeit.

„Existenzgefährdend ist der Wegfall von wichtigen Energieförderprogrammen, die den Betrieben helfen den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, erklärte Jörg Vatter. Er zeigte dem CDU-Bundestagsabgeordneten seine Energieschirme am Dach seiner riesigen Gewächshäuser, die dort für Isolation und Energieersparnis sorgen, die er erneuern muss. Für diese wurde kurzerhand und ohne Vorwarnung der Zuschuss aufgrund der Haushaltssperre des Bundes gestrichen. Auch die Erhöhung der CO2-Bepreisung und die Verkürzung der Gaspreisbremse treffen die Betriebe hart. Hinzu kommen die Streichung der Agrardieselvergütung, die LKW-Maut schon ab 3,5 Tonnen und immer mehr bürokratische Monster wie das Lieferkettengesetz.

„Die Pläne der Bundesregierung zum Bundeshaushalt 2024 sind ein Schlag ins Gesicht für die Gartenbaubetriebe und die Landwirtschaft. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe ist offensichtlich nichts, worum sich diese Bundesregierung sorgt. Es kann nicht sein, dass andere Betriebe innerhalb Europas Subventionen erhalten und unsere Betriebe immer mehr belastet werden. Steigende Kosten unserer Gartenbaubetriebe führen zwangsläufig zu höheren Preisen für die Verbraucher und zu steigenden Importen aus dem Ausland“, betonte auch Michael Donth. Der Abgeordnete versicherte in der Runde, dass er und seine Fraktion die Bundesregierung auffordere, eine Korrektur dieser einseitigen und nicht verantwortbaren Belastungen für die Betriebe in der Landwirtschaft und im Gartenbau vorzunehmen. Zudem müsse endlich ein Bürokratieabbau erfolgen, der die Arbeit in den Betrieben erleichtert. „Familiengeführte Betriebe mit regionalen Produkten müssen zwingend mehr unterstützt, anstatt immer weiter belastet werden“, so Michael Donth.

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