Wellpappenindustrie massiv unter Druck

Die CDU-Abgeordneten Michael Donth MdB und Manuel Hailfinger MdL besuchen die Firma Knauer Verpackung in Dettingen

Verpackungen aus Papier und Wellpappe hat nahezu jeder täglich in den Händen. Egal was wir heutzutage kaufen – fast immer ist Verpackungsmaterial dabei. Verbraucher und Unternehmen achten bei der Auswahl von Verpackungen mehr denn je auf deren ökologische Eigenschaften. Für Industrie und Handel spielt aber auch die Funktionalität eine große Rolle. Verpackungen müssen leicht zu handhaben sein und Schutz bieten. Hier kommt Wellpappe ins Spiel.

Die Firma Gebr. Knauer in Dettingen stellt diese Verpackungen seit 1928 her. Das Unternehmen, das zur Kolb Unternehmensgruppe gehört, beschäftigt am Standort Dettingen 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 1250 Beschäftigten in Süddeutschland.

Derzeit stehen das Unternehmen im Ermstal und die Wellpappenbranche massiv unter Druck. Zum einen durch die Strom- und Gaspreisentwicklung in Folge des russischen  Angriffskrieges. Zum anderen machen der Geschäftsführung die kommende EU-Verpackungsverordnung große Sorgen. Deshalb haben Angela Kolb, Gesellschafterin der KOLB Group, Dr.-Ing. Bernhard Ruffing, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Armin Keller, Geschäftsführer in Dettingen, das Gespräch mit den Abgeordneten des Landkreises Reutlingen gesucht. Die CDU-Abgeordneten Michael Donth MdB und Manuel Hailfinger MdL folgten der Einladung prompt.

Dr.-Ing. Bernhard Ruffing zeigte auf, wie elementar eine sichere und wettbewerbsfähige Energie- und Rohstoffversorgung für das Unternehmen in Dettingen ist. Die Papierherstellung gehört zu den energieintensiven Industrien.  Insbesondere für die Herstellung der Rohpapiere auf Altpapierbasis gilt dies. Europaweit wird bei Kartonagen und Papier eine Recyclingquote von 83% erreicht – in Deutschland sind dies sogar 89 %. Beides, Papier und Karton, sind begehrte und wichtige Rohstoffe. „Wir leben das Prinzip der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft schon lange erfolgreich vor“, so Dr.-Ing. Bernhard Ruffing. „Damit wir diese hohe Wiederverwertungsquote erreichen können, benötigen wir aber eine sichere und lückenlose Energieversorgung. Diese muss für uns aber weiter bezahlbar sein, sonst werden immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern. Erneuerbare Energien, die im Unternehmen auch eingesetzt werden, könnten diese Energieversorgung nur zu einem kleinen Prozentsatz ergänzen. Die Aussagen und Vorgaben des grünen Umwelt- und Wirtschaftsministers Robert Habeck seien hier weder realistisch, noch technisch möglich.

Zudem sieht die Geschäftsführung die EU-Verordnung für Verpackungen und Verpackungsabfall namentlich Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR) mit großen Bedenken. Die Europäische Union (EU) verfolgt ehrgeizige Pläne, die Nachhaltigkeit von Verpackungen zu regulieren. Und diese neuen Regelungen haben es in sich. Ökologisch vorteilhafte Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton, wie sie in Dettingen hergestellt werden, würden aus dem Markt gedrängt und durch fossile Verpackungen ersetzt. „Natürlich unterstützen wir die Absicht der Europäischen Kommission, die Umweltauswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen zu minimieren. Mehrwegverpackungen einen pauschalen Vorrang einzuräumen, konterkariert jedoch den Gedanken der Kreislaufwirtschaft. Mehrwegverpackungen weisen im direkten Vergleich keineswegs die bessere Ökobilanz auf. Das belegen zahlreiche Studien“, erklärte Dr.-Ing. Bernhard Ruffing.

Die Abgeordneten Michael Donth und Manuel Hailfinger sicherten der Geschäftsführung Unterstützung zu. „Es ist verantwortungslos, dass unsere Betriebe von der Ampelregierung im Stich gelassen werden. Die von der Bundesregierung initiierten Maßnahmen zur Energiepreisdämpfung helfen vielen Unternehmen und Industrien kaum. Hinzu kommen realitätsfremde Vorgaben von Robert Habeck, die für die Betriebe nicht umsetzbar sind. Wo bleibt hier die Verantwortung für unseren Wirtschaftsstandort und für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie deren Familien, die wie hier in Dettingen in Lohn und Brot sind“, so Michael Donth.

In Sachen EU-Verordnung konnte Michael Donth bereits zusagen, dass das Thema innerhalb der CDU-Fraktion bei der wirtschaftspolitischen Sprecherin Julia Klöckner platziert sei. „Wir lassen Sie nicht im Stich“, so die Abgeordneten abschließend.

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