Heute geht das Kreisimpfzentrum (KIZ) an der Reutlinger Kreuzeiche an den Start. Von diesem personellen und logistischen Kraftakt, den der Landkreis zusammen mit der Stadt in den letzten Wochen auf Hochtouren gemeistert hat, konnte sich Michael Donth noch vor dem offiziellen Start der Impfungen überzeugen.
„Ein Impfzentrum aus dem Boden zu stampfen, das im Volllastbetreib bis zu 750 Menschen am Tag in zwei Schichten impfen soll, ist eine personelle und logistische Herausforderung“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Reutlingen, der vom Leiter des KIZ Wilfried Müller über den Ablauf der Impfungen informiert wurde. Der ehemalige DRK-Rettungsdienstleiter, der vom Landkreis aus dem Ruhestand geholt wurde, und Ferdinando Puccinelli stehen an der Organisationsspitze an der Kreuzeiche. Es sei eine Meisterleistung in der Pandemiezeit gewesen, so der erfahrene Wilfried Müller, an dem unterschiedlichste Akteure wie Feuerwehr und TBR mitgewirkt hätten. 215 Ärzte, über 200 Mitarbeiter aus dem Bereich medizinisches Fachpersonal sowie weiteres Registrierungspersonal sollen für einen sicheren und reibungslosen Ablauf sorgen.
Dieser startet mit der Anmeldung mit Vermittlungscode, damit niemand unberechtigt Zugang erhält. Danach wird ein Aufklärungsfilm des Sozialministeriums Baden-Württemberg gezeigt, der in drei Sprachen zur Verfügung steht. Weiter geht es zum ärztlichen Aufklärungsgespräch, indem alle noch offenen Fragen geklärt werden können. Erst danach wird die Impfung verabreicht. Unmittelbar nach der Impfung verbringen die Bürgerinnen und Bürger zur Sicherheit eine halbe Stunde unter medizinischer Aufsicht in einem Warteraum, falls wider Erwarten es zu allergischen Reaktionen kommen sollte.
„1170 Dosen sind bereits geliefert. Davon werden die Hälfte ab morgen verimpft. Und zwar durch uns und ein mobiles Impfteam, das in die Altenheime geht. Die andere Hälfte wird zurück gehalten, damit gewährleistet ist, dass die zweite Impfung, die benötigt wird, im Zeitplan verabreicht werden kann“, so Wilfried Müller. Diese Strategie sei eine Vorgabe des Landes Baden-Württemberg.
Nach der Corona-Impf-Verordnung des Bundes werden im Kreisimpfzentrum zunächst nur Personen aus Risikogruppen geimpft, d.h. diejenigen die ein besonders hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf oder ein besonders hohes berufliches Risiko haben, sich oder schutzbedürftige Personen anzustecken. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn soll aber bis zum Sommer allen Impfwilligen ein Impfangebot gemacht werden können. „Es war immer klar, dass mit Erteilung einer Zulassung noch nicht sofort genügend Impfstoff für alle vorhanden sein kann. Der Impfstoff ist überall auf der Welt zu Anfang knapp. Darum war und ist es nötig, zu Beginn zu priorisieren und zunächst vor allem die vulnerablen Gruppen wie zum Beispiel Bewohner von Pflegeheimen vorrangig zu impfen“, so Michael Donth.
Für den Ablauf, die Organisation und die Terminvergabe der Impfungen ist das Land Baden-Württemberg, und nicht der Bund, zuständig. Dennoch habe er in den letzten Wochen zahlreiche Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Impfen erhalten, die er geklärt habe, so der Abgeordnete. Er sei froh und dankbar, dass die Impfungen im Kreis Reutlingen dank unzähligen Helfern ab jetzt durchgeführt werden können. „Das trägt ganz wesentlich dazu bei, dass wir Schritt für Schritt wieder in ein normaleres Leben zurück können. Bis die Bevölkerung durch die Impfungen ausreichend immunisiert ist, brauchen wir aber noch Geduld, Durchhaltevermögen und Disziplin und müssen mit vielen Beschränkungen leben“, so der Abgeordnete.