Liebe Leserin, lieber Leser,
was wurde in den letzten Wochen das „Heizung-Chaosgesetz“ von Habeck kritisiert! Zurecht. Denn der Gesetzentwurf – offiziell „Gebäudeenergiegesetz“ (GEG), in der Diskussion auch Heizungsgesetz oder Heizungshammer genannt – hatte so viele Schwächen und war nicht bis zum Ende gedacht. Seit Monaten kritisieren wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion das Chaos-Verfahren der Ampel rund um das GEG und auch dessen Inhalt. Es hat bei den Bürgerinnen und Bürgern zu sehr großer Verunsicherung geführt.
Nachdem alle Minister der Regierung dem Entwurf zugestimmt hatten, gaben die FDP-Minister im Kabinett eine Protokollerklärung ab, dass sie das eigentlich für falsch hielten. Dann folgte eine Woche später ein 30-stündiger Koalitionsausschuss und, dass das Gesetz immer noch außerhalb des Parlaments blieb. Stattdessen wurden die Proteste der Menschen gegen diese Gesetzesregelung immer lauter. Auch wir haben es mehrfach im Parlament und auch in der Öffentlichkeit thematisiert. Die Angst der Menschen davor, dass sie beim Heizungstausch auch gleich große und sehr teure Umbauten stemmen müssen, war überall zu spüren. Zumal es ohnehin viel zu wenig Handwerker und Lieferengpässe bei Wärmepumpen gibt!
Dann kam diese Woche der vorläufige Höhepunkt: die 50-stündige Beratung der Fraktionen gemeinsam mit dem Bundeskanzler, dem Wirtschafts- und Finanzminister – und es entstand ein sogenanntes Leitplankenpapier, welches nun wesentliche Änderungen am vorliegenden Gesetzentwurf in Aussicht stellt, ja, das Gesetz komplett umkrempeln will. Auf zwei Seiten wurde zusammengefasst, was vermutlich in 100 Seiten Gesetzestext formuliert werden müsste.
Friedrich Merz, unser Partei- und Fraktionsvorsitzender, nannte das aus gutem Grund am vergangenen Dienstag „politische Prosa“! Er monierte, dass die Ampelfraktionen das Gesetz statt dieses Stückwerks gleich hätten neu schreiben sollen. Grundsätzlich gibt es aber nun positive Aspekte in diesem Papier: Eine kommunale Wärmeplanung begrüßen wir, das war auch schon immer eine Forderung der Union. Genauso das Thema Technologieoffenheit. Ob das GEG am Ende wirklich technologieoffen ist, werden wir sehen, wenn denn endlich ein konkretes Konzept vorliegt. Weitere Fragen wie die CO2-Bepreisung, die Hand in Hand mit der EU umgesetzt werden muss, sind noch ungeklärt. Von der „Wärmewende“ sind wir also noch ziemlich weit entfernt.
Aber: Unsere Opposition wirkt! Und darauf kommt es im Moment vor allem an – wir wollen Schaden von unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft abwenden, in dem wir den Finger in die vielen Wunden legen, die die Ampel sich selbst zufügt. Es ist zudem schon mindestens das zweite Mal, dass die Ampel komplett umsteuern muss – so wie im letzten Jahr bei der ähnlich chaotischen Gasumlage! Kein Wunder, dass die drei Fraktionen SPD, Grüne und FDP das Gesetz nun schnell korrigieren und es noch vor der Parlamentarischen Sommerpause im Juli beschließen wollen. Jeder Tag mehr, an dem die Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind, weil sie das Chaos der Ampel nicht verstehen, treibt mehr Wähler zur AfD. Auch wenn die Union vielleicht ebenfalls profitiert – das Ergebnis der Politik der Bundesregierung ist verheerend für den Zusammenhalt und den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land.
Die Einbringung des Gesetzentwurfs zur ersten Lesung erfolgte diesen Donnerstag paradoxerweise in der Ursprungsversion der Bundesregierung (die aber niemand mehr will), der Abschluss soll noch vor der Sommerpause erfolgen. Bisher liegen dem Deutschen Bundestag aber noch keine konkreten Gesetzestexte vor, nur das „Leitplankenpapier“. Die Auslegungspapiere der Grünen und der FDP dazu zeigen, dass es noch viel Widerspruch, Streitpotential und Klärungsbedarf in den parlamentarischen Beratungen geben wird. Auch die Ausgestaltung und Finanzierung der Förderung ist weiterhin völlig offen und innerhalb der Ampelfraktionen strittig. Wir werden als Unionsfraktion auf jeden Fall weiter auf diese offenen Fragen hinweisen und einfordern, dass das Gesetz ordentlich ausgearbeitet wird, denn es kommt auf die Details an, nicht nur auf Schlagworte. Wir werden weiter Druck aufbauen, damit der zunächst angedachte Blödsinn in die Tonne kommt und ein deutlich besseres Gesetz von der linksgelben Ampel verabschiedet wird.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Michael Donth MdB