Liebe Leserin, lieber Leser,
wir steuern auf einen harten Winter zu: Gas und Strom können knapp werden und gleichzeitig explodieren die Preise. Da gibt es das Rentnerehepaar, das für die Heizung seither 200 € als Abschlag zu zahlen hatte und nun 800 € im Monat überweisen soll, aber nicht kann. Da gibt es den Reutlinger Gastronomen, der innerhalb von 3 Monaten für seinen Strom 4.000 € mehr im Monat zahlen soll. Dass das Angst macht, ist nachvollziehbar und natürlich.
Von manchen höre oder lese ich dann, schuld daran sei unser Embargo auf russisches Gas und die Sanktionen gegen Russland, die uns mehr wehtun, als Putin. Man müsse nur Nord Stream 2 öffnen, dann wäre alles wieder gut.
Das ist aus mehreren Gründen falsch. Erstens: Es gibt kein Embargo oder Einfuhrverbot für russisches Gas! Zweitens: Putin könnte heute bereits über Nord Stream 1 Gas nach Deutschland liefern, wenn er nur wollte. Das hat er immer wieder reduziert (erst auf 60% und zuletzt auf 20%) und mittlerweile ganz abgestellt. Wieso sollte er dann über Nord Stream 2 Gas liefern? Putin nutzt dieses Gas als Waffe gegen uns in seinem Krieg gegen Freiheit und Demokratie. Gibt es also keine Lösung?
Doch:
1.) werden wir Putin nur zum Einlenken bringen, wenn er mit seinem Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnt.
2.) müssen wir mehr Gas und Strom auf den Markt bringen und
3.) brauchen wir einen Strompreis- und Gaspreisdeckel.
Um Putin nicht gewinnen zu lassen, müssen wir die Ukraine in ihrem Kampf gegen die Besatzer mit geeigneten Waffen unterstützen. Nach wie vor stehen 100 alte und von der Ukraine gewünschte Panzer bei der deutschen Industrie auf dem Hof (das ist kein Material der Bundeswehr mehr) und bekommen keine Ausfuhrgenehmigung von der Bundesregierung.
Um die Preise für Strom und Gas zu senken, brauchen wir ein höheres Angebot. Auch dafür haben wir der linksgelben Ampel konkrete Vorschläge bis zu einem Gesetzesentwurf gemacht. Das 10-Punkte-Papier, welches wir beim CDU-Bundesparteitag in Hannover beschlossen haben, finden Sie hier: https://www.cdu-parteitag.de/sites/www.pt22a.cdu.de/files/10_punkte_energie_und_wirtschaft_35._parteitag_der_cdu_deutschlands.pdf
Und damit die Kosten für Menschen und Betriebe bezahlbar bleiben, schlagen wir einen Preisdeckel vor. Das Geld ist dafür sinnvoller und zielgerichteter eingesetzt, als wenn man es mit der Gießkanne zwei- oder dreihundert-Euro-Weise an alle ausschüttet.
Die Notlage bei uns geht also auf Putin zurück, könnte aber durch die Bundesregierung deutlich gemildert werden, wenn sie mehr handeln, vor allem richtig handeln würde!
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Ihr
Michael Donth MdB