Ganze Branchen der Landwirtschaft, wie beispielsweise der Weinbau, würden durch den jetzigen Entwurf der Verordnung stark beeinträchtigt und massiv gefährdet. Der Weinbauverband befürchtet zukünftig eine Stilllegung von rund einem Drittel der Weinbauflächen in Baden-Württemberg. Dies hat mein Kollege Alexander Throm zum Anlass genommen in einem Brief an Herrn Bundesminister Cem Özdemir zu appellieren, sich in den Verhandlungen für eine Abschwächung des aktuell vorgelegten Entwurfs der EU-Kommission einzusetzen und ganz klar für eine praxistauglichere Umsetzung einzutreten.
Aus seiner Sicht ist sich Bundesminister Özdemir der Dramatik der Lage offenbar nicht bewusst. Herr Dr. Hermann Morast (Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg) dem Alexander Throm das Antwortschreiben des BMEL ebenfalls zukommen lassen hat, teilt diese Einschätzung ausdrücklich. Bereits heute haben nach seiner Aussage die Diskussionen konkrete negative Auswirkungen. Weinberge in Schutzgebieten würden nicht neubepflanzt und teilweise bereits gerodet. Entsprechend käme eine Umsetzung der SUR für viele Betriebe einer Enteignung gleich.
Klima- und Umweltschutz gegen Landwirtschaft und Weinbau auszuspielen, wie es das BMEL momentan betreibt, bringt uns nicht weiter. Natur- und Artenschutz ist mit Landwirtschaft vereinbar, jedoch nur wenn mit Verständnis auf die lokalen Realitäten eingegangen wird. Der Erhalt der seit Generationen gepflegten Weinberge liegt uns sicherlich allen am Herzen.